Ein Gespräch mit Christoph Buser, dem Direktor der Wirtschaftskammer Baselland

We are Basel:

Die Wirtschaftskammer Baselland hat kürzlich die Initiative «S Baselbiet schaffts» lanciert. Was steckt genau dahinter?

Christoph Buser:

Als Dachverband der hiesigen KMU-Wirtschaft erachten wir es als unsere Aufgabe, dem lokalen Gewerbe in dieser schwierigen Zeit zur Seite zu stehen. Unsere Plattform bündelt daher einerseits sämtliche verfügbaren Informationen rund um die staatliche Unterstützung. Andererseits haben Unternehmerinnen und Unternehmer auch die Möglichkeit, uns Fragen zu ihrer individuellen Situation zu stellen. Dafür haben wir eine Hotline und einen Chat eingerichtet. Über diese beiden Kanäle kann ein Netzwerk von 30 Experten aus den Bereichen Finanzberatung und Treuhand gratis und franko hinzugezogen werden. Zudem sind wir durch die Erfahrungen, die wir mit der Aktion «E Stange Gäld für mini Beiz» gesammelt haben, prädestiniert dafür, unsere Mitglieder dahingehend zu beraten, wie sie über Spenden oder Solidaritätsbeiträge Einnahmen generieren können.

We are Basel:

Der Lockdown wird wahrscheinlich noch eine Weile andauern. Sind für die Zukunft noch weitere Angebote geplant?

Christoph Buser:

Ja, momentan arbeiten wir daran, den Unternehmerinnen und Unternehmern das Einrichten von eigenen Webshops zu erleichtern. Da nicht absehbar ist, wie lange die Geschäfte noch geschlossen bleiben müssen, ist der Online-Verkauf eine interessante Alternative für viele von ihnen.

We are Basel:

Wie wird das Angebot von «s Baselbiet schaffts» bisher genutzt und für welche Fragestellungen werden Sie hinzugezogen?

Christoph Buser:

Seit dem Launch der Telefon-Hotline und der Seite www.bl-schaffts.ch am 16. März 2020 sind bereits über 1’000 Anfragen bei uns eingegangen. Das Verhältnis von Telefon und Chat-Kontakten betrug dabei 3:1. Am häufigsten werden wir nach wie vor mit Fragen zur Liquidität konfrontiert.

We are Basel:

Sie sind tagtäglich im Kontakt mit Unternehmerinnen und Unternehmern und deren Sorgen und Nöten. Sehen Sie trotzdem auch etwas Positives an der aktuellen Situation?

Christoph Buser:

Das fällt mir momentan nicht leicht, denn die harten Fakten bleiben und die Zukunft sieht für viele schwierig aus. Was mich aber zuversichtlich stimmt, ist die riesige Solidarität, welche die Bevölkerung dem lokalen Gewerbe entgegenbringt. Das ist Balsam für die Seelen der hiesigen Unternehmerinnen und Unternehmer und wird hoffentlich auch nach Beendigung dieser Krise noch lange so bleiben.

Über die Wirtschaftskammer Baselland:

Als Dachverband der KMU-Wirtschaft engagiert sich die Wirtschaftskammer Baselland für die Interessen ihrer mehr als 10’000 Mitglieder und über 100 angeschlossenen Berufs- und Branchenverbände sowie der lokalen Gewerbevereine.